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2. August. Borchen.

Die Feuerwehr betreibt auch Vorsorge. Borchens Wehrleiter Bernd Lüke gibt Einblicke in das Einsatzgeschehen. Das hat einen besonderen Schwerpunkt. Für mögliche Katastrophenfälle stehen Sandsäcke, Satellitentelefon und Schmutzwasserpumpen parat.


Borchen. Der Rat der Gemeinde Borchen hat unlängst einstimmig beschlossen, das ausgemusterte Tanklöschfahrzeug TLF16/25 des Löschzugs Nordborchen kostenfrei der Ukrainehilfe zu überlassen. Zuvor hatte der Löschzug ein neues Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF20 erhalten.
„Dieses Fahrzeug wird am 2. Oktober in einer Feier am Mallinckrodthof seinen kirchlichen Segen erhalten“, verriet Bernd Lüke in der Ratssitzung. Der Borchener Wehrführer berichtete zudem über die aktuelle Situation und warf einen weiteren Blick in die Zukunft.

Die Gesamtwehr sieht sich gut aufgestellt. In den fünf Löschzügen Kirchborchen (70), Nordborchen (48), Alfen (31), Etteln (48) und Dörenhagen (53) leisten insgesamt 250 Frauen und Männer aktiven Dienst. Das sind zwei weniger als im Vorjahr. Die Jugendfeuerwehr zählt 48 Mädchen und Jungen. Das Angebot wird prima nachgefragt. „Es gibt eine Warteliste. Wir können uns nicht beklagen“, erklärt Lüke. Eine Kinderfeuerwehr werden die Borchener nicht etablieren. Das habe auch damit zu tun, dass das Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr von zwölf auf zehn Jahre gesenkt worden sei.
Im vergangenen Jahr hat die Feuerwehr insgesamt 246 Einsätze verzeichnet. 122 davon sind Technische Hilfeleistungen nach Unfällen und Unwettern oder bei der Beseitigung von Ölspuren gewesen. Ein Arbeitsschwerpunkt liegt bei den Unfällen auf der A33. Weiterhin wurden 33 klassische Brandeinsätze gezählt. Darunter war ein Großbrand. 47 Einsätze wurden gemäß der Gebührensatzung abgerechnet. So flossen 60.000 Euro in die Gemeindekasse. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres hat die Wehr bereits 110 Einsätze abgeleistet.

Des weiteren wurde und wird viel Vorsorge für Katastrophenfälle getroffen. „Die Notstromversorgung ist in allen Gerätehäusern sichergestellt“, betont Lüke. Zudem sei die Wehr mit einem Satellitentelefon ausgestattet, das auch im Fall eines Versagens der Mobilfunknetze die Kommunikation gewährleiste. Auch eine Verbindung mit dem weltweiten Netz könne per Satellit aufgebaut werden. „Wir haben als Reserve für Hochwasserlagen 5.000 Sandsäcke eingelagert. Zudem führen wir in allen Großfahrzeugen Schmutzwasserpumpen mit“, berichtet der Leiter der Brandbekämpfer und freut sich darüber, dass der Gemeinderat auch der neuen Atemschutzkooperation auf Kreisebene zugestimmt hat. „Es war für uns keine Überlegung, bei dieser guten Sache nicht mitzumachen“, sagte Lüke.
„Bernd Lüke ist inzwischen der dienstälteste Wehrleiter im gesamten Kreis Paderborn. Diese Sitzung des Rates ist auch die beste Gelegenheit, ihm und seinen Kameraden Danke für die geleistete Arbeit zu sagen“, betont Uwe Gockel. Borchens parteiloser Bürgermeister weist darauf hin, dass die Wehr in ihrer Ausstattung das gesetzliche Minimum klar übertreffe. „In Borchen ist bei der Feuerwehr vieles richtig gemacht worden“, betont Gockel.

An diesem Erfolgsmodell soll auch im kommenden Jahr weiter gearbeitet werden. So ist für 2025 die Grundsteinlegung des neuen Gerätehauses in Nordborchen vorgesehen. Der Brandschutzbedarfsplan wird fortgeschrieben. Und für den Einsatzleitwagen ELW1 steht eine Ersatzbeschaffung an.

Bericht: NW Jochen Schulze. Foto, FW Borchen.