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Borchen, Kirchborchen.

Mit einem Tag der offenen Tür und einer zünftigen Blaulichtparty in der Gemeindehalle feierte der Löschzug Kirchborchen der Freiwilligen Feuerwehr Borchen am Samstag seinen 90. Geburtstag.


Borchen-Kirchborchen. Wie viele Feuerwehren wurde die frühere Feuerwehr Kirchborchen in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegründet. Im Jahr 1934 wurde auch die Feuerwehr im Nachbardorf Alfen aus der Taufe gehoben, die ihren Geburtstag bereits im Frühjahr gefeiert hatte. Im Mittelpunkt der Einsätze standen über Jahrzehnte hinweg hauptsächlich Brände auf landwirtschaftlichen Anwesen.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Einsatzspektrum des Löschzuges geändert. Heute stehen vor allem Technische Hilfeleistungen im Fokus der rund 130 Einsätze pro Jahr. Immer wieder müssen die Kirchborchener Feuerwehrleute zu Einsätzen auf die nahe Autobahn 33 ausrücken. Im Gerätehaus des Löschzuges an der Bahnhofstraße sind auch die Sonderfahrzeuge der Wehr, darunter die Drehleiter, stationiert, berichtet Löschzugführer Alexander Ditz.

Aktuell hat der Löschzug 66 Feuerwehrleute, darunter sind zehn Frauen. Den Nachwuchs rekrutieren die Kirchborchener aus der sehr aktiven Jugendfeuerwehr. Gleichwohl freut sich Ditz aber stets über Seiten- oder Neueinsteiger. Kritisch wertet er den mangelnden Respekt der Menschen vor der freiwilligen Arbeit der Retter, was sich auch in einem wachsenden Gewaltpotenzial manifestiert Auch haben Ditz und sein Team ein mangelndes Verständnis vieler Bürger für Gefahrensituationen beobachtet.

Vize-Bürgermeister Heinrich Rebbe hielt eine Rückschau auf „90 Jahre voller Mut und Einsatzbereitschaft“. Er stellte vor allem die Gemeinschaft und Kameradschaft als bindendes Element in der Feuerwehr heraus. Der Löschzug sei fest in der Gemeinschaft verankert und ein Bestandteil des sozialen Lebens in Kirchborchen.
Bernd Lüke, Leiter der Feuerwehr Borchen, betonte, der Löschzug habe sich in den neun Jahrzehnten vielen neuen Herausforderungen stellen müssen. Positiv wertete er, dass auch viele ältere Einsatzkräfte dem Löschzug die Treue halten. Bis auf zwei Fahrzeuge, die neu beschafft werden müssen, ist die Technik des Löschzugs gut aufgestellt. Weniger gut sei es allerdings um das Gerätehaus selbst bestellt. Dort herrscht trotz Erweiterung des Gebäudes eine drangvolle Enge, doch zunächst stehen noch weitere Gerätehäuser auf der Dringlichkeitsliste.

Glückwünsche gab es auch von den Kameraden der Löschgruppe Knerling der Feuerwehr Altena (Märkischer Kreis), mit der die Kirchborchener seit dem Hochwassereinsatz im Juli 2021 eine enge Freundschaft verbindet. Löschgruppenführer Franco Cali und sein Stellvertreter Michael Koch nahmen mit einer kleinen Abordnung an der Geburtstagsparty teil.

Bericht: VdF Ralph Meyer