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29. September. Paderborn.

Die Weltkriegsbombe in den Paderwiesen ist entschärft. Aufatmen an einem nervenaufreibenden Sonntag in Paderborn. Die Bombe in den Paderwiesen ist entschärft. Ein Zünder musste gesprengt werden.


Paderborn. Der Beginn der Entschärfung der Weltkriegsbombe musste um mehr als 2 Stunden verschoben werden, von 12 Uhr auf nach 14 Uhr. Zunächst hatte die Polizei auf Verstärkung aus Gelsenkirchen warten müssen. Anschließend bereitete ein Mann Probleme, der sich in einem Haus innerhalb des Sicherheitsbereichs versteckte.
Bürgermeister Michael Dreier dankte allen an der gelungenen Entschärfung Beteiligten und spricht von einer wunderbaren Gemeinschaftsaktion. Für die Menschen, die sich nicht freiwillig aus dem Sicherheitsbereich bewegen wollten, findet Dreier klare Worte: “Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass es immer noch Menschen gibt, die meinen, so einen Prozess stören zu müssen. Ob das Strafrecht da eine Möglichkeit bietet, weiß ich nicht, aber man sollte sie schon belangen.”

Bombenentschärfung in Paderborn
Krankenhaus St. Johannisstift bringt 60 Patienten in Sicherheit.
Am Samstag, 28. September, stand die Evakuierung des St. Johannisstifts in Paderborn auf dem Plan der Einsatzkräfte. Als Vorbereitung für eine Bombenentschärfung mussten 60 Patienten – 30 Patienten davon liegend, per Transporter in das Brüderkrankenhaus gebracht werden.

Bei der Einweisung der Einsatzkräfte machte der Einsatzleiter von der Feuerwehr noch einmal deutlich, dass die Patienten in Ruhe und ohne jegliche Hektik in das nächste Krankenhaus transportiert werden sollen. Für die Patienten selbst sei dies schon aufgregend genug und je nach Zustand auch dementsprechende Belastung.
An zwei Eingängen des St. Johannisstifts wurden die Einsatzwagen vorgefahren, einmal der Haupteingang und einmal der Eingang zu der angrenzenden geriatrische Tagesklinik. Auch ein Gelenkbus des Padersprinters stand zur Verfügung. Damit wurden die Patienten transportiert, die entweder mit dem Rollator noch selbstständig laufen können oder eben von einem Krankenhausmitarbeiter mit den Rollstuhl dort hin gefahren wurden.
„Durch die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Vorbereitung der Mitarbeiter ist der ganze Ablauf gut strukutiert worden“, sagt Martin Wolf abschließend.

Foto: Geschafft. Bombenentschärfer Karl-Heinz Clemens mit der 500 Kilogramm schweren Fliegerbombe, die am Sonntag (29. September) ohne größere Probleme aus den Paderborner Paderwiesen entfernt werden konnte.

Bericht: Westfälisches Volksblatt

 

Bericht: Ralph Meyer VdF

Damit Bombenentschärfer Karl-Heinz Clemens erfolgreich zu Sache gehen konnte, werkelten im Hintergrund knapp 500 Helfer. Neben Polizei, Feuerwehr, Technischen Hilfswerk (THW), der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) waren auch alle Hilfsorganisationen wie DRK, Johanniter, Malteser-Hilfsdienst und Arbeiter-Samariter Bund im Einsatz. Außerdem griff Ordnungsamtsleiter Claus Josephs bei seiner ersten großen Bombenentschärfung auf Hilfe aus dem eigenen Haus zurück.
Gemeinsam mit der Polizei bemannten Mitarbeitende aus dem Amt für Umweltschutz und Grünflächen sowie dem Straßen- und Brückenbaumt die insgesamt 28 Sperrpunkte am Rande des Sperrbereichs mit einem Durchmesser von einem Kilometer. Oft mussten die Kontrolleure dabei auswärtigen Autofahrern den Weg ans Ziel weisen, doch auch so mancher Paderborner war nicht so ganz im Bilde: „Ich will doch nur eben in die Stadtheide radeln“ – konnte er dann auch, allerdings mit Umweg über den Padersee.
Koordiniert wurde der Einsatz der Hilfskräfte durch den operativ-taktischen Stab der Feuerwehr in der Feuer-und Rettungswache Süd sowie dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt, der im Verwaltungsgebäude am Hoppenhof tagte.

Die Feuerwehr, die mit knapp 230 Kräfte die Hauptlast des Tages zu tragen hatte, organisierte und betreute gemeinsam mit den Patienten-Transportzügen Paderborn, an dem alle Hilfsorganisationen beteiligt sind, die Verlegung der mobilitätseingeschränkten Patienten des St. Johannisstifts und der Bewohner der insgesamt fünf Altenheime. Beim Rücktransport ging der Trabsportzug aus Bielefeld ans Werk. Die übrigen Bewohner wurden per Busshuttle in die Ausweichquartiere gefahren und dabei von Busbegleitern und DLRG-Kräften begleitet. Außerdem sorgte Warnzug des Kreises Paderborn für Durchsagen während der Räumung des Gebietes und nach der Entschärfung.

An der Home Deluxe Arena hatte das THW einen Bereitstellungsplatz eingerichtet, wo die Einsatzahrzeuge an einer mobilen Dieseltankstelle mit Kraftstoff und bei Bedarf auch mit Strom versorgt wurde. Der Verpflegungstrupp der ehrenamtlichen Einheit Elsen hatte rund 500 Portionen Eintopf mit Knackern zubereitet, die im VIP-Raum der Home-Deluxe-Arena ausgegeben wurde. Morgens hatten alle Helfer bereits Lunch-Pakete erhalten, die die Johanniter zubereitet hatten.