Drei Personen mit einer Rauchgasvergiftung und erheblicher Gebäudeschaden sind die Folge eines massiven Kellerbrandes am Samstag in einem Wohnhaus am Graf-Hörster-Weg in Delbrück-Schöning.
Delbrück Schöning. Das Gebäude liegt in der Zufahrt zum Tierpark Nadermann. Der war von dem Brand nicht betroffen und konnte ganz normal am letzten Herbstferienwochenende für die Besucher öffnen.
Gegen 9.30 Uhr bemerkten die Bewohner des Wohnhauses Brandgeruch und wurden bei der Suche nach dem Brandherd im Keller fündig. Im Bereich der Holzheizung war Feuerschein zu sehen.
Eigene Löschversuche schlugen jedoch fehl, sodass sich alle Bewohner in Sicherheit brachten.
Mit gut 80 Feuerwehrleuten rückten die Löschzüge Lippling, Delbrück und Westenholz an die Brandstelle aus. Schon auf der Anfahrt war Rauchgeruch wahrnehmbar. „Wir haben es mit einem ausgedehnten Kellerbrand und massiver Rauchentwicklung zu tun. Der Rauch ist durch das gesamte Wohnhaus gezogen und hat überall eine Rußschicht hinterlassen“, berichtete Einsatzleiter Johannes Grothoff vor Ort.
Vor allem das Holzlager machte es den Feuerwehrleuten schwierig, das Feuer zu löschen. Hier waren Holzbriketts und Schnittholz gelagert, die in Brand geraten waren. Mehrere Trupps gingen unter umluftunabhängigem Atemschutz gegen den Brand vor. Die Tanklöschfahrzeuge sorgten für ausreichend Nachschub an Löschwasser. Nach Angaben von Johannes Grothoff musste rund ein Kubikmeter Holz von den Feuerwehrleuten ins Freie getragen und abgelöscht werden.
Während die Feuerwehrleute gegen den Brandherd vorgingen, wurden drei Bewohner (69, 66 und 34 Jahre) auf eine Rauchgasvergiftung untersucht. Der Verdacht bestätigte sich bei allen drei. Bei dem 69- und dem 34-Jährigen wurde eine schwere Rauchgasvergiftung festgestellt, sodass sie nach notärztlicher Erstversorgung in Krankenhäuser nach Rheda-Wiedenbrück und Paderborn gefahren wurden.
Unterdessen lüfteten die Einsatzkräfte das Gebäude. Mit mehreren Hochleistungslüftern wurde der Brandrauch aus dem Gebäude gedrückt. „Wir haben dabei auch erstmals ein Gerät eingesetzt, das den Rauch aus dem Gebäude saugen kann. Das hat gut funktioniert“, so Grothoff.
An die direkte Brandstelle rückten nur wenige Feuerwehrfahrzeuge vor. Weitere Fahrzeuge gingen auf dem Parkplatz des Tierparks in Bereitschaft. Da nach und nach der Besucherstrom in den Tierpark einsetzte, wurden die Fahrzeuge mit Flatterband abgesperrt. So konnten die Besucher den Eingang zum Tierpark gefahrlos erreichen.
Nach und nach räumten Feuerwehrkräfte den Keller aus und Etage für Etage wurde entraucht. „Allerdings dürfte das Wohnhaus zunächst unbewohnbar sein, da sich im ganzen Gebäude eine dicke Rußschicht abgesetzt hat. Der Gebäudeschaden dürfte enorm sein“, schätzte Johannes Grothoff die Lage abschließend ein.
Eine Brandursache ließ sich zunächst nicht genauer klären. Um die Ursache für den massiven Kellerbrand zu ermitteln, beschlagnahmte die Polizei die Brandstelle. Ermittler der Kripo werden die Ursachensuche übernehmen.
Bericht: Westfälisches Volksblatt von Axel Langer