Mit 292 Einsätzen im Jahr 2024 hat der Löschzug Delbrück der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück das bisher einsatzstärkste Jahr seiner Geschichte absolviert.
Delbrück. Im Vergleich zum Vorjahr 2023 waren es noch einmal zehn Einsätze mehr, berichtete Schriftführer Jens Liermann bei der Jahreshauptversammlung, die traditionell am ersten Freitag des neuen Jahres in der Stadthalle über die Bühne geht. Mit 161 Einsätzen nahmen die Technischen Hilfeleistungen wieder den Löwenanteil aller Einsätze ein. Es folgten 101 Brände, 23 Notfallhelfereinsätze und 7 ABC-Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern, so Liermann. Je acht Menschen wurden bei Bränden und Verkehrsunfällen gerettet, 13 weitere wurden in der Regel zur Unterstützung des Rettungsdienstes per Drehleiter gerettet. Außerdem war der Löschzug bei drei Einsätzen eines Rettungshubschraubers eingebunden. Für zehn Menschen kam allerdings jede Hilfe zu spät.
Insgesamt gehören dem Löschzug 148 Mitglieder an. 107 leisten aktiven Dienst in der Einsatzabteilung, zwei gehören der Unterstützungsabteilung an, 21 sind Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung, und 18 Nachwuchslöscher sind Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Für das vergangene Jahr listet der Löschzug 4.087 Stunden für Übungen, Ausbildung und Veranstaltungen auf. Die Zahl der Einsatzstunden summiert sich auf 6.995 Stunden, so dass im Durchschnitt jedes Mitglied im Löschzug 103 Stunden im Dienst für die Gesellschaft absolviert hat.
Löschzugführer Ralf Wunderlich bezeichnete die Frauen und Männer des Delbrücker Löschzuges mit der blauen 1 als „einen unverzichtbaren Bestandteil der Gefahrenabwehr“ und lobte die hohe Motivation und Leistungsbereitschaft der Feuerwehrleute, die unterstützt wird durch eine sehr gute technische Ausstattung. Auch zollte er dem engagierten Nachwuchs große Anerkennung. Gleichwohl müsse der Löschzug auch in Zukunft stets Gefahrenpunkte analysieren, um auf „der Höhe der Zeit“ zu bleiben und Teil der leistungsfähigen Freiwilligen Feuerwehr Delbrück zu bleiben.
Bürgermeister Werner Peitz betonte in seinem Grußwort, die Feuerwehr sei für Menschen in Not bei Bränden oder Verkehrsunfällen oft die letzte Hoffnung, die ihnen noch bleibe. Für die Einsatzkräfte bedeute dies, dass trotz Mut, Können und festem Willen an der Einsatzstelle belastende „Bilder im Kopf“ blieben. Für Peitz sind die Einsatzkräfte nicht nur Kameraden sondern eine „eingeschworene Familie“, die für den Schutz der knapp 33.000 Delbrücker sorgt.
Auch Kreistagsmitglied Meinolf Päsch zollte den Feuerwehrleuten Dank und Respekt für den Einsatz zugunsten der Zivilgesellschaft. Der Politiker teilte mit, dass die neue Rettungswache an der Bundesstraße 64 noch vor Ostern ihren Betrieb aufnehmen werde. Auch würden in den kommenden Monaten weitere Schritte zum Neubau der Kreisfeuerwehrzentrale samt Leitstelle und einem Ausbildungszentrum im Westen der Stadt Paderborn folgen. Und beim Neubau der Polizeiwache an der Oststraße rechnet er mit einem Bezugstermin in etwa drei bis vier Jahren.
Johannes Grothoff, scheidender Leiter der Feuerwehr, riet trotz leerer Kassen bei den Kommunen davon ab, den Haushalt der Feuerwehr zu stark zu beschneiden oder bestehende und bewährte Fahrzeugkonzepte zu ändern. Gerade solche Diskussionen zögen die Motivation vieler Ehrenamtler nach unten. Als besonders wichtig sieht Grothoff die lückenlose Dokumentation der Einsätze an, falls es trotz optimalen Trainings mal zu folgenreichen Unfällen im Einsatzgeschehen komme.
Die Anhörung der Delbrücker Wehr zur Wahl des Grothoff-Nachfolgers ist auf Dienstag, 21. Januar, terminiert. Nach mehreren Gesprächsrunden mit den drei Bewerbern soll sich die Feuerwehr inzwischen auf einen Kandidaten geeinigt haben, der das volle Vertrauen der Feuerwehleute genießt.
Bernhard Grothoff, Löschzugführer des Löschzuges Boke, dankte für die gute Zusammenarbeit mit dem Löschzug 1, denn schließlich hätte die Einheit, die seit 20 Jahren selbstständig ist, als Löschgruppe Boke in den Reihen des Löschzugs Delbrück „das Laufen gelernt“.
Übernommen in den Löschzug wurden Alexander Kieke und Christian Janzen.
Befördert wurden zum Feuerwehrmann: Malte Sagemüller, Benedikt Brautmeier, Björn Becker, Jonas Drosel, Vlad-Paul Moldovan, Markus Boxberger und Ingo Sagemüller; zum Oberfeuerwehrmann: Paul Hagenhoff und Alexander Strunz; zur Hauptfeuerwehrfrau/zum Hauptfeuerwehrmann: Anke Rehkämper und Hardy Pamme und zum Unterbrandmeister: Nils Schadwinkel.
Mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Landes Nordrhein-Westfalen für 25-jährige Treue wurden Jörg Hennemeier und André Salmen ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen in Gold für 35 Jahre Treue zur Feuerwehr erhielt Jürgen Kersting.
Als neue Gerätewarte wurden Philipp Brechmann, Steffen Volkhausen und Louis Kahle verpflichtet. Sie lösen Ralf Hüwelhans und Roman Hagelganz ab. Bei den Vorstandswahlen wurden Michael Strunz und Jens Liermann als Kassierer und Schriftführer einstimmig wiedergewählt.
Bericht: VdF Ralph Meyer