Ein Zweifamilienhaus an der Hauptstraße im Lichtenauer Stadtteil Kleinenberg mit angrenzender Tischlerwerkstatt stand am Samstagmittag in Flammen, die Feuerwehren aus Lichtenau und Borchen sowie der Wassertransportzug des Kreises waren mit mehr als 80 Kräften vor Ort.
Lichtenau-Kleinenberg. Gegen 13.29 Uhr wurde die Feuerwehr unter dem Stichwort „Dachstuhlbrand“ zu einem Mehrparteienwohnhaus an der Hauptstraße, der Kleinenberger Ortsdurchfahrt, gegenüber der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung, alarmiert. Nach der ersten Rückmeldung durch die Kräfte der Einheit Kleinenberg, die einen Realbrand mit starker Rauchentwicklung bestätigte, wurden weitere Einheiten der Feuerwehr Lichtenau zur Einsatzverstärkung gerufen, berichtet Einsatzleiter Sören Dege, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Lichtenau. Er wurde durch die Abschnittsleiter René Wittig und Christoph Müller unterstützt.
Rasch rückten auch die Einheiten Lichtenau, Atteln, Husen, Grundsteinheim, Iggenhausen und Holtheim zur Brandbekämpfung nach. Mit einer Riegelstellung versuchten die Lichtenauer Einheiten, unterstützt von der Drehleiter aus der Nachbarkommune Borchen, ein Übergreifen des Feuers auf ein unmittelbar angrenzendes, ebenfalls zweigeschossiges Wohnhaus zu verhindern. Auf der Rückseite des Wohnhauses war eine Photovoltaikanlage installiert, die ebenfalls zerstört wurde.
Da die Wasserversorgung durch die massive Löschwasserentnahme an ihre Grenzen kam, forderte die Einsatzleitung Unterstützung durch den Löschwassertransportzug des Kreises Paderborn an. Mehrere Tanklöschfahrzeuge aus den Wehren im Kreisgebiet zapften ergiebigere Wassernetze in der Umgebung an und versorgten im Pendelverkehr die im Einsatz befindlichen Lichtenauer Fahrzeuge mit Löschwasser.
Wegen der starken Rauchentwicklung, die von einem böigen Westwind in Richtung Zentrum und weiterer Wohngebiete transportiert wurde, löste die Feuerwehr über das Modulare Warnsystem (MoWaS) Warnmeldungen zum Schutz der Bevölkerung über die Warn-Apps Nina und KatWarn aus. Die Kreisfeuerwehrzentrale schickte den Abrollbehälter Atemschutz nach Kleinenberg, um dort den dringend benötigten Nachschub an Atemschutzgeräten sicherzustellen.
Wegen der enormen Brandausbreitung war an einen Löschangriff im Inneren überhaupt nicht zu denken, so Dege. Auch zerknallten in der Werkstatt immer mal wieder Druckgasgefäße. Um 14.50 Uhr brannte der Dachstuhl durch, und die Flammen loderten meterhoch in den Himmel. Bereits vorher hatten beide Wohnungen in dem Wohngebäude in Vollbrand gestanden.
Während des Brandausbruchs befanden sich keine Bewohner im Haus. Der Hausbesitzer und Inhaber der Tischlerwerkstatt, arbeitete im Garten, als er plötzlich einen lauten Knall hörte. Sekunden später quollen bereits dichte Rauchwolken aus dem Gebäude.
Die Löscharbeiten dauern an – nach ersten Schätzungen der Feuerwehr bis in die Abendstunden. Gegen 15 Uhr ging ein heftiger Regenschauer über Kleinenberg nieder. Lichtenaus Bürgermeisterin Ute Dülfer informierte sich an der Brandstelle über den Stand der Löscharbeiten.
Gegen 16.30 Uhr war der Brand in Gewalt. Die Feuerwehr Marsberg unterstützte die Löscharbeiten mit einer Drohne, um Brandnester in den angrenzenden Nebengebäuden und Garagen zu erkennen. Die Nachlöscharbeiten werden bis in die späten Abendstunden dauern. Während der Nachtstunden sichert eine Brandwache die Einsatzstelle. Der Sachschaden wird auf einen sechsstelligen Bereich geschätzt. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Wegen des Feuerwehreinsatzes ist die Ortsdurchfahrt in Kleinenberg, die Hauptstraße, im Abschnitt des Einsatzortes voll gesperrt. Am Pfingstwochenende feiert die St.-Sebastian-Schützenbruderschaft Kleineberg ihr traditionelles Schützenfest.
Bericht/Fotos: VdF Ralph Meyer
Westfälisches Volksblatt
Nach lautem Knall: Haus in Lichtenau steht in Flammen. In Lichtenau steht am Samstagnachmittag 7. Juni ein Wohnhaus in Flammen. Nach ersten Angaben war dem Brand ein lauter Knall vorangegangen. Die Nina-App warnt vor starker Rauchentwicklung. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Lichtenau. Die Feuerwehr wurde gegen 13.30 Uhr zu einem Dachstuhlbrand an die Hauptstraße in Lichtenau-Kleinenberg gerufen. Doch schon bald zeigte sich: Das Zweifamilienhaus ist offenbar nicht mehr zu retten.
Nach ersten Erkenntnissen sollen der Hausbesitzer und drei Mieter im Gebäude gewesen sein, als es zu dem lauten Knall kam. Kurz darauf schossen bereits Stichflammen aus dem Dachgeschoss. Die Bewohner konnten sich ins Freie retten. Er habe noch selbst versucht zu löschen, sagte der Hausbesitzer am Samstagnachmittag. Doch es sei nichts zu machen gewesen. Er vermutet, dass die Photovoltaikanlage Ursache für die Explosion und das Feuer sein könnte.
Auch während der Löscharbeiten kommt es immer wieder zu Detonationen. Die Flammen haben sich durch den gesamten Dachstuhl gefressen. Die Feuerwehr versucht zu verhindern, dass das direkt angebaute Nachbarhaus vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen.
Im Laufe des Nachmittags kam es aufgrund der großen Entnahme nach Angaben des stellvertretenden Stadtbrandmeisters Sören Dege zu Problemen bei der Wasserversorgung, der Druck war offenbar zu niedrig. Deswegen richtete die Feuerwehr einen Pendelverkehr mit zehn Tanklöschfahrzeugen des Wasserversorgungszuges des Kreises Paderborn zwischen der Stadt Lichtenau und dem Ortsteil Kleinenberg ein. Nach Deges Einschätzung wird das bedrohte Nachbargebäude wohl erhalten werden können. Vom Unglückshaus werden wohl nur Trümmer übrig bleiben.
Bei dem Gebäude handelt es sich um das Elternhaus des Lichtenauers, das 1906 gebaut worden war. In den vergangenen Jahrzehnten wurde es immer wieder umgebaut und renoviert. Am Haus befindet sich auch eine kleine Schreinerwerkstatt.
An diesem Samstag ist in Lichtenau-Kleinenberg Schützenfestauftakt. Starten sollte es um 17 Uhr mit der Messe. Zahlreiche Schützen sind aber auch bei der Feuerwehr im Einsatz, darunter auch Hofstaatsmitglieder.