Paderborner Berufsfeuerwehr. Wir sind wie eine große Familie. Jungen Feuerwehrmännern über die Schulter geschaut / Bewerbungen noch bis 2. Juni.
Paderborn (NW). Dennis Happe steht im engen Korb der Drehleiter, bedient mit der rechten Hand feinfühlig den schwarzen Joystick - wenig später befindet sich der Brandmeister in luftiger Höhe. 30 Meter über dem Erdboden genießt er die phantastische Aussicht auf Dom und Innenstadt.
Wer zur Paderborner Berufsfeuerwehr will, muss absolut schwindelfrei sein - und das ist Dennis Happe. "Die Berufsfeuerwehr löscht nicht nur Brände", weiß der 25-jährige Happe zu berichten und nennt Zahlen: "Wir leisten im Rettungsdienst jährlich etwa 28.000 Einsätze, im Brandschutz und bei Hilfeleistungen kommen wir insgesamt auf rund 1.500." Die Aufgaben bei der Berufsfeuerwehr sind also sehr vielfältig.
In den großen Garagen stehen diverse Fahrzeuge: Angefangen vom Einsatzleitwagen über spezielle Löschfahrzeuge, Rüst- und Gerätewagen bis hin zu den Wagen für Höhenrettung und Taucheinsätze. Krankenwagen für den Rettungsdienst gehören natürlich auch zum Fuhrpark.
In den Paderborner Feuerwachen wird rund um die Uhr in drei Schichten gearbeitet. Eine Schicht dauert dabei 24 Stunden. Danach gibt es zwei freie Tage. "Einen besseren Rhythmus können wir uns einfach nicht vorstellen. So haben wir besonders nach ganz harten Einsätzen genügend Zeit zur Regeneration", lobt Happe die Dienstzeit-Einteilung.
Bei den Feuerwehren herrscht ein besonders gutes Betriebsklima. Dazu Happe: "Das muss auch so sein. Denn bei den oft harten Einsätzen muss sich jeder hundertprozentig auf den anderen verlassen können. Deswegen sind wir auf der Wache wie eine große Familie." So wird immer gemeinschaftlich gefrühstückt. Das Mittagessen werde vom besten Hobbykoch der Schicht zubereitet. Die gemeinsame Mahlzeit gehört einfach dazu, stärkt besonders das "Wir-Gefühl". In den Ruhephasen wird im Gruppenraum oft zusammen Fernsehen geschaut, wobei die Vorliebe der sportlichen Feuerwehrmänner besonders den Fußballern des SC Paderborn gilt.
Doch wenn Alarm ausgelöst wird, ist das spannendste Spiel plötzlich total nebensächlich. Blitzschnell geht es mit dem Martinshorn raus zum Einsatz - Feuerwehrleute müssen absolut flexibel sein, sich von einer Sekunde auf die andere den Herausforderungen stellen, dabei stets überlegt handeln.; Anderen Menschen in Notsituationen zu helfen, Brände zu löschen, Verletzte aus Unfall-Fahrzeugen zu befreien, Tiere zu retten - um eine Ausbildung zum Städtischen Brandmeister zu beginnen, benötigt man ein besonders hohes Maß an sozialer Kompetenz. Dazu der Auszubildende Christoph Wax: "Als Einzelkämpfer hat man keine Chance.
Das schönste in der Feuerwehr ist für mich die Kameradschaft. Diese gibt uns bei den Einsätzen genügend Rückhalt." Brandmeisteranwärter Florian Dryba ergänzt: "Für andere Menschen da zu sein, ist für mich stets Motivation, meinen äußerst abwechslungsreichen Beruf intensiv auszuüben." Wer bei der Berufsfeuerwehr eine Ausbildung zum Städt. Brandmeister beginnen möchte, kann noch bis zum 2. Juni seine schriftliche Bewerbung an das Haupt- und Personalamt der Stadt richten.
Infos unter www.feuerwehr-paderborn.de
Bericht: Neue Westfälische
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