19. Mai. Feuerwehr Paderborn bei zwei zeitgleichen Einsätzen gefordert.

Schloss Neuhaus: Feuerwehreinsatz nach Buttersäurefreisetzung.{gallery}news/2014/140519pb{/gallery}


Am 19.05.2014 um 10:59 Uhr wurden die Feuerwehr und der Rettungsdienst der Stadt Paderborn in  
die  Mastbruch-Hauptschule nach Schloss  Neuhaus gerufen. Ein etwa 13jähriger  Schüler hatte ein privat   beschafftes Glas mit   Buttersäure  fallengelassen, welches  daraufhin  zerbrach und  die  Buttersäure freisetzte.  
Da Buttersäure durch einen sehr unangenehmen Geruch  wahrnehmbar ist, klagten bei Eintreffen der  Einsatzkräfte  16  Schüler  der  betroffenen Klasse über Reizungen der Atemwege  und  Übelkeit. Einige dieser Schüler hatten  zu  diesem  Zeitpunkt  auch schon  erbrochen, so  dass  umgehend eine medizinische Versorgung durch den alarmierten Notarzt und die Rettungswagenbesatzung erfolgte.  Bei weiterer Erkundung  des  geschlossenen Klassenraums durch die  Feuerwehr stellte sich heraus, dass  die  Glasampulle  bereits  zu einem früheren Zeitpunkt zerbrochen  war  und schon  erste Reinigungsmaßnahmen seitens der Schule  urchgeführt wurden. Eine Reinigungsfachfirma war ebenfalls schon durch die Schulleitung informiert.
Da auch schon Lüftungsmaßnahmen des Klassenraumes erfolgt waren, konnte durch die Feuerwehr, außer dem unangenehmen Geruch, messtechnisch keine  gefährliche Konzentration mehr festgestellt werden.  
Zwischenzeitlich wurde  durch den Einsatzführungsdie nst der  Feuerwehrbus alarmiert, welcher die  Kinder  in  ein  Krankenhaus  bringen  sollte. Alle betroffenen Kinder mussten vor Ort noch ihre Schuhe ausziehen, da diese durch die ausgelaufene Buttersäure kontaminiert wurden. Diese wurde  luftdicht  verpackt  und einer Reinigung zugeführt.

Insgesamt wurden dann  ehn  Kinder mittels Feuerwehrbus und unter medizinischer Aufsicht in die Paderborner Kinderklinik transportiert.
Der Einsatz, bei dem die Feuerwehr Paderborn mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeugen der Wache Nord, einem  Löschfahrzeug  des ehrenamtlichen Löschzugs Schloss  Neuhaus,  dem  Gerätewagen  Messtechnik,  dem  Feuerwehrbus, einem Rettungswagen, einem  Notarzteinsatzfahrzeug und dem Einsatzführungsdienst  (C-Dienst)  eingesetzt war, konnte nach ca. zwei Stunden beendet werden. Insgesamt waren 20 Einsatzkräfte vor Ort.
Während  der  laufenden  Maßnahmen in der Mastbruch-Hauptschule wurden weitere  Kräfte der Feuerwehr   Paderborn zu einer unklaren Rauchentwicklung im  Gewerbegebiet  am  Atlaswerk  alarmiert. Dort hatte auf dem Gelände einer Entsorg ungsfirma der Inhalt eines Schrottcontainers bei  Schweißarbeiten Feuer gefangen.
Da die Betriebsangehörigen umsichtig reagierten und sofort mit mehreren Feuerlöschern den Brand  eindämmten, beschränkten sich die Maßnahmen der Feuerwehr auf die Brandnachschau.  
Eingesetzt wurden an dieser Einsatzstelle ein Hilfeleistungslöschfahrzeug und die Drehleiter der Wache  Süd, ein    Rettungswagen und ein Kommandowagen mit einem Beamten vom  Einsatzführungsdienst  (B-Dienst). Ebenfalls   wurden die freiwilligen Einheiten der Löschzüge Stadtmitte und Wewer zu diesem Einsatz alarmiert.

Einsatzleiter: BOI Johannes Mollemeier  
Einsatzleiter (C-Dienst), Feuerwehr Paderborn    
Foto: M. Köppelmann

Bericht: Polizeipresse

Verletzte Schüler im Klassenraum - vermutlich "Stinkbombe" ursächlich

Paderborn: Am Montagvormittag musste ein Klassenraum der Hauptschule Mastbruch am Schatenweg wegen einer mutmaßlichen "Stinkbombe" evakuiert werden. Zehn Schülerinnen und Schüler kamen vorsichtshalber zur Untersuchung ins Krankenhaus.

In der ersten Unterrichtsstunde einer sechsten Klasse entwickelte sich plötzlich um kurz nach acht Uhr ein starker Gestank im Klassenraum. Einigen der 21 Schülerinnen und Schülern wurde schlecht. Die Lehrerin verließ mir der gesamten Klasse das Gebäude. Die Feuerwehr wurde informiert. Eine Notärztin untersuchte die Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren, die teilweise über Kopfschmerzen klagten. Sie schickte vier Mädchen und sechs Jungen zu weiteren Untersuchungen in die Kinderklinik. Darunter auch einen 12-Jährigen, der vermutlich die "Stinkbombe", eine laut ersten Angaben per Internet bestellten Ampulle, ausgelöst hatte. Andere Kinder wurden von ihren Eltern abgeholt. Die stinkende Substanz wurde aufgewischt und im entsorgt. Der Klassenraum war nach Durchlüftung wieder geruchsfrei. Die Feuerwehr konnte mit Messgeräten keine gesundheitsschädlichen Stoffe in der Luft feststellen.

Bericht: Westfälisches Volksblatt
Stinkbombe legt Schule lahm

Großeinsatz an der Mastbruchschule – zehn Schüler in Kinderklinik gebracht{gallery}news/2014/140520pb{/gallery}

Paderborn(WV). Ein Schülerstreich hat am Montag einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr an der Mastbruchschule ausgelöst. Ein Schüler (12) hatte ein Fläschchen mit übelriechender Flüssigkeit fallen gelassen. Zehn Schüler, die anschließend über Übelkeit und Erbrechen klagten, wurden sicherheitshalber in die Kinderklinik gebracht.
Von Bernhard Liedmann
Bei der Substanz soll es sich um eine Art Buttersäure handeln. »Das stinkt wie 100 Jahre alter Käse«, so die stellvertretende Schulleiterin Elisabeth Lammert-Machura.

Nach ersten Ermittlungen der Polizei und Zeugenaussagen soll der Schüler kurz nach Schulbeginn das Fläschchen aus seiner Schultasche geholt und fallen gelassen haben. Im Klassenraum im ersten Obergeschoss entwickelte sich sofort ein extremer Geruch. Die Lehrerin forderte alle 21 Schüler sogleich auf, den Raum zu verlassen. Sicherheitshalber wurden auch Feuerwehr, Polizei und Gesundheitsamt alarmiert. Da sich auch im Nachbarraum der Geruch ausbreitete, verließ die ganze Klasse das Gebäude und wartete im Schulhof auf die Einsatzkräfte. Im Zuge des Einsatzes wurde das gesamte Gebäude geräumt. Notärztin Dr. Julija Cink untersuchte die Kinder und schickte vier Mädchen und sechs Jungen vorsichtshalber zur Beobachtung in die Kinderklinik. Mit dabei war auch der Schüler, der behauptet hatte, dass er dieses Fläschchen von seinem Bruder habe, der es im Internet bestellt habe. Eine Chemielehrerin der Schule ging ebenfalls nach kurzer Recherche von einem bösen Streich aus. Sicherheitshalber wollte die Schule dennoch kein Risiko eingehen und jegliche Gefährdung ausschließen.

Um eine weitere Verbreitung der Flüssigkeit in den Räumen zu verhindern, mussten die Schüler ihre Schuhe ausziehen. Nach ersten Untersuchungen gehen Polizei und Feuerwehr von einer Substanz mit Buttersäure aus. Die Kriminalpolizei suchte insbesondere zuerst die Schultasche des Jungen, um festzustellen, ob noch weitere Fläschchen darin waren. Einige Kinder der Klasse wurden auch von ihren Eltern abgeholt. Die stinkende Substanz wurde aufgewischt und entsorgt. Die Feuerwehr konnte mit ihren Messgeräten keine gesundheitsschädlichen Stoffe in der Luft feststellen. Der Schulbetrieb kam zum Erliegen, jetzt werden die Räume gründlichst gelüftet. Allein die Paderborner Feuerwehr war mit knapp 20 Mann, Notfallseelsorger und zahlreichen Einsatzfahrzeugen vor Ort.