Bei einem Feuer am frühen Donnerstagmorgen in einem Nebengebäude eines Mehrfamilienhaus in Schloß Neuhaus sind drei Bewohner durch das Einatmen von Rauchgasen verletzt worden.
Paderborn Schloß Neuhaus: Am 09.10.2014 gegen 2:26 Uhr wurde die Feuerwehr Paderborn erneut zu einem Brand in einer Waschküche in die Residenzstraße nach Schloß Neuhaus alarmiert, wo es bereits 4 Monate zuvor gebrannt hatte.
Bei Eintreffen des Einsatzleiters der Feuerwehr hatten bereits sämtliche Bewohner des Mehrparteienhauses ihre Wohnungen verlassen und warteten im Freien auf Hilfe durch die Feuerwehr.
Der Einsatzleiter ging in geduckter Haltung in den bis auf einen Meter über dem Boden mit Rauch gefüllten Hauseingang des Mehrparteienhauses und konnte in den ihm bereits bekannten Waschkeller schauen. In einer Raumecke brannte ein Einrichtungsgegenstand in voller Ausdehnung und hatte auf die übereinander gestapelten Waschmaschine und Wäschetrockner übergegriffen. Da der Einsatzleiter erkennen konnte, dass die vor der Waschküche abgehenden Wohnungseinganstüren geschlossen waren, verließ er wieder den Hauseingangsbereich und wies den ersteintreffenden Wachabteilungsleiter der Feuerwehrwache Nord in die vorgefundene Lage ein.
Vom Löschfahrzeug der Wache Nord wurde sofort eine Löschwasserversorgung aufgebaut und ein Angriffstrupp ging unter Umluft unabhängigem Atemschutz zur Brandbekämpfung ins Gebäude vor. Zwei der nach dessen Gesundheitszustand befragten Anwohner klagten über Atemwegsbeschwerden und wurden an den Rettungsdienst übergeben und im Verlaufe des Einsatzes mit zwei Rettungswagen ins Aufnahmekrankenhaus transportiert.
Während der laufenden Löscharbeiten, die schnell Wirkung zeigten, berichtete eine Anwohnerin, dass Sie vom Alarm des Rauchmelders im Hause geweckt worden sei, den Brand entdeckte, schnell die übrigen Anwohner warnte und die Feuerwehr über die 112 alarmierte.
Nachdem das Feuer gelöscht worden war, wurden die Wohnungsschlüssel der Anwohner gesammelt, damit die Feuerwehr die Wohnungen auf mögliche Verrauchungen kontrollieren konnte. Da die Wohnungen teilweise stark verraucht vorgefunden wurden und ein Bewohner seinen Wohnungsschlüssel in der Wohnung beim Verlassen des Hauses liegen gelassen hatte, öffnete die Feuerwehr die Tür gewaltsam mit Spezialwerkzeug, bei dem der Schließzylinder zerstört wird.
Obwohl die Wohnungen alle einzeln kontrolliert über einen Hochleistungslüfter der Feuerwehr belüftet und entraucht werden konnten, wurde davon abgeraten die Wohnungen wieder noch am selben Tage zu beziehen, sondern anderweitig eine Unterkunft zu finden. Mit einem Mitarbeiter der Westfalen Weser Netz AG wurden die Wohnungen vorübergehend stromlos geschaltet und auch das Wasser abgestellt, was über eine abgebrannte Zuleitung zur Waschmaschine längere Zeit in die Waschküche geflossen war.
Die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr konnten nach dem Einbau eines Ersatzschlosses in die aufgebrochene Wohnungstür beendet werden und die Einsatzstelle an den Hausverwalter und die zwischenzeitlich eingetroffene Kriminalpolizei übergeben werden, die mit der Brandursachenermittlung begann.
Das Fahrzeugaufkommen an der Einsatzstelle belief sich zwischenzeitlich auf vier Löschfahrzeuge, zwei Drehleitern, zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie den Kommandowagen mit dem Beamten vom Einsatzführungsdienst (C-Dienst).
BA Mirko Bursian,Einsatzleiter (C-Dienst)
Bericht: Feuerwehr Paderborn
Bericht: Polizeipresse
Paderborn: Bei einem Feuer am frühen Donnerstagmorgen in einem Nebengebäude eines Mehrfamilienhaus in Schloß Neuhaus sind drei Bewohner durch das Einatmen von Rauchgasen verletzt worden. Gegen 02.25 Uhr war eine Bewohnerin (36) des Erdgeschosses durch das Piepen eines Brandmelders wach geworden und hatte das Feuer entdeckt. Sie weckte sofort ihren Ehemann (28) und alarmierte die Rettungskräfte. Ein weiterer Hausbewohner (30), der ebenfalls Parterre wohnte, war bereits nach draußen geflüchtet.
Die beiden Bewohner des Obergeschosses konnten mit dem Eintreffen der Polizei das Haus verlassen. Auch die Bewohner des Haupthauses konnten sich unversehrt ins Freie retten. Polizeibeamte versuchten zu Beginn erfolglos mit eigenen Feuerlöscher den Brand, der in der Waschküche im Erdgeschoss ausgebrochen war, zu löschen. Erst durch den Einsatz der Feuerwehr konnte das Feuer in dem an der Residenzstraße gelegenen Haus gelöscht werden. Durch das Einatmen von Rauchgasen wurden die beiden Bewohner des Obergeschosses (36 und 37 Jahre alt) sowie die Brandmelderin verletzt. Alle drei wurden mit Rettungswagen in ein Paderborner Krankenhaus gebracht. Die Waschküche einschließlich der darin befindlichen Haushaltsgeräte wurde durch das Feuer schwer beschädigt. Zusätzlich drangen Rauchgase in beide Erdgeschosswohnungen und machten diese unbewohnbar. Der entstandene Schaden dürfte mehrere tausend Euro betragen.
Im Zuge der ersten Recherchen hatten sich Hinweise ergeben, dass das Feuer absichtlich gelegt worden war. Auf Grund von Zeugenaussagen richteten sich zudem Verdachtsmomente gegen den 30-Jährigen Hausbewohner, der deshalb vorläufig festgenommen und in das Gewahrsam der Polizei nach Paderborn gebracht wurde. Im Laufe der weiteren Ermittlungen konnten diese Verdachtsmomente allerdings nicht erhärtet werden, so dass er am Donnerstagnachmittag aus der Obhut der Polizei wieder entlassen wurde.
Ein Sachverständiger hatte zwischenzeitlich den Brandort untersucht und durch seine Untersuchungen die ersten Einschätzungen bestätigt. Der Brand ist durch Brandstiftung verursacht worden. Die drei Verletzten konnte im Laufe des Tages das Krankhaus wieder verlassen.
Zeugen, die Hinweise zu möglichen Verdächtigen geben können, werden gebeten unter der Telefonnummer 05251-3060 mit der Polizei Kontakt aufzunehmen.
Westfälisches Volksblatt
Doppelte Brandstiftung im selben Haus. Retterin (30) und zwei Bewohner verletzt – Verdacht erhärtet sich nicht: Festgenommener auf freiem Fuß
Schloß Neuhaus(WV/pic). Binnen weniger Monate ist im selben Mehrfamilienhaus in Schloß Neuhaus Feuer gelegt worden. Drei Menschen sind verletzt. Die Polizei hat einen Mann (30) festgenommen: Er ist wieder auf freiem Fuß, weil sich der Verdacht gegen ihn nicht erhärtet habe. Wie schon im Juni geht die Polizei auch diesmal von Brandstiftung in dem Haus in der Residenzstraße aus. Das Feuer ist erneut in der Waschküche gelegt worden.
Das Piepsen des Brandmelders hatte eine 36-jährige Frau in der Nacht zum Donnerstag aus den Schlaf gerissen. Sie weckte ihren Ehemann (28) sowie Mitbewohner im Haus und alarmierte die Rettungskräfte. Als die Feuerwehr eintraf, befanden sich alle Hausbewohner im Freien in Sicherheit. Die Frau hat sich bei ihrer Rettungsaktion durch Einatmen des Rauches ebenso verletzt wie zwei Bewohner (36 und 37) des Obergeschosses. Alle drei wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht.
Nach Zeugenaussagen geriet ein 30-jähriger Hausbewohner bei den Ermittlungen der Polizei in Verdacht, das Feuer gelegt zu haben. Er wurde festgenommen. Die Verdachtsmomente hätten sich bei der Vernehmung in der Paderborner Polizeiwache aber nicht erhärtet, sagt Polizeisprecher Ulrich Krawinkel. Der Mann ist wieder auf freiem Fuß. Ein Sachverständiger hat als Ursache Brandstiftung ausgemacht. Der Sachschaden beträgt mehrere tausend Euro. Die Feuerwehr mit Einsatzleiter Mirko Bursian sammelte alle Wohnungsschlüssel ein und kontrollierte die Zimmer auf Verrauchung. Die Wehr riet Bewohnern, sich zunächst anderweitig eine Unterkunft zu suchen und nicht in den teils stark verrauchten Zimmern zu bleiben.
In derselben Waschküche war bereits vor vier Monaten in der Nacht zum 8. Juni Feuer gelegt worden. Damals hatten Brandstifter eine Papiertonne ins Haus geschoben und angesteckt. Der Brand wurde rechtzeitig entdeckt. Die Brandstifter entkamen. Die Polizei ermittelt wegen versuchter schwerer Brandstiftung.{gallery}news/2014/141006pbs{/gallery}Foto: WB Mobiliar und Haushaltsgeräte sind zerstört. Foto: Jörn Hannemann