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26. Mai. Delbrück Schöning.

Feuer zerstört Attraktion im Spielbereich. Tierpark Nadermann will Strohpyramide nach Brand wieder aufbauen.

 

Delbrück. Von „blankem Entsetzen“ spricht Christoph Nadermann, Geschäftsführer des gleichnamigen Tierparks in Delbrück-Schöning. Am Mittwochabend (24. Mai) war die Strohpyramide zum Klettern im neuen Spielbereich für Kinder in Flammen aufgegangen. Die Polizei vermutete am Donnerstag Brandstiftung.

Die Pyramide will Nadermann so schnell wie möglich wieder aufbauen. „Warum manchen Menschen so etwas, was haben sie davon?“ Diese Fragen stellten sich Christoph Nadermann, seine Familie, die Mitarbeiter und Stammgäste am Donnerstag. Nach Angaben der Kreispolizei Paderborn wurde das Feuer gegen 22.50 Uhr am Mittwoch entdeckt. Als Schadenssumme nannte die Polizei etwa 2500 Euro. Tiere wurden laut Christoph Nadermann nicht verletzt. Etwa 20 Minuten nach der ersten Beobachtung habe Christoph Nadermann von dem Feuer erfahren. Was er sah, entsetzte ihn. 80 Strohballen, die er und Mitarbeiter des Tierparks Mitte April zu einer Pyramide aufgestapelt hatten, brannten lichterloh.

Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Delbrück, die nach Angaben des stellvertretenden Wehrführers Heinz Noje gegen 23.12 Uhr alarmiert wurden, sahen den Lichtschein schon bei der Anfahrt zum Tierpark. Beim Aufbauen der Pyramide hatten Christoph Nadermann und Helfer die Strohballen auf einer Fläche von zwölf mal zwölf Metern aufeinander getürmt. So ergab sich eine Höhe von etwa vier Metern. Dabei hatten sie die Ballen so gestapelt, dass es kleine Tunnel zum Hineinkriechen gab. „Die Pyramide war sehr beliebt, nicht nur bei Kindern. Auch Erwachsene, meist die Väter, sind hinaufgeklettert. Aber auch zwei Omas haben das gemacht“, erzählte Christoph Nadermann am Donnerstag.

50 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Das berichtete er am Telefon, während er im Tierpark noch dabei war, die Reste des verbrannten Strohs zu beseitigen – viele Stunden nach dem Ende des Feuereinsatzes. Und schon dieser hatte etwa sechs Stunden gedauert, teilte Heinz Noje auf Anfrage am Donnerstag mit: „Gegen 5.20 Uhr meldete der letzte Zug: ,Feuer aus'.“ Im Einsatz waren etwa 50 Feuerwehrleute des Löschzugs Lippling sowie jeweils aus einer Gruppe der Löschzüge Delbrück und Westenholz. Einsatzleiter vor Ort war Ralf Fischer.

Eine Herausforderung sei es bei den Löscharbeiten gewesen, die Strohballen auseinanderzuziehen und auf eine Wiese zu transportieren. So sei immer wieder Sauerstoff hinzugekommen, was ein Wiederauflodern des Strohs bewirkt habe, so Noje. Vor allem aber habe sich die Bauweise der Pyramide mit versteckten Tunneln – in Bezug auf das Löschen – als Nachteil erwiesen. „So war es wie in einem Kamin“, sagte Heinz Noje. Mit einem Radlader des Tierparks sowie einem Teleskoplader der Feuerwehr arbeiteten die Feuerwehrleute und Christoph Nadermann, um die Strohballen auseinanderzuziehen. „Sonst haben wir keine Beschädigungen“, sagte Christoph Nadermann. Auch nicht am nahen Zaun zum Gehege mit Raubtieren. Zudem befinde sich das nächste Gebäude in etwa 50 Metern Entfernung zur abgebrannten Pyramide.

Tierpark Nadermann: Tieren geht es gut Besonders wichtig aus Sicht des Tierparks: Die Tiere sind nachts in einem Innengehege. Somit dürften sie vom hellen Lichtschein, den Löscharbeiten und der Aufregung nichts mitbekommen haben, so Christoph Nadermann: „Den Tieren geht es gut.“ Trotzdem empfand er wenige Stunden nach dem Ende des Löscheinsatzes „Wut und Ärger“ über die mutmaßliche Brandstiftung. Dazu nahm die Polizei Ermittlungen auf und suchte am Donnerstag Zeugen. Ein Zeuge habe von zwei unbekannten Personen berichtet, die ihm auf dem Weg zum Campingplatz entgegengekommen und mit einem Audi davongefahren seien. Ob es sich dabei um weitere Zeugen oder mögliche Verdächtige handelt, sei derzeit nicht klar, so die Polizei am Donnerstag. Laut Christoph Nadermann war die Kriminalpolizei am Donnerstag vor Ort.

Bericht: Westfäliches Volksblatt