Ohne Ergebnis endete am Montagnachmittag eine Suchaktion von Feuerwehr und Polizei nach einer Person, die auf dem Tallesee um Hilfe gerufen haben soll. Spaziergänger hatten aus Richtung See wiederholt Hilferufe gehört und wählten den Notruf.
Paderborn. Um 14.58 Uhr alarmierte die Leitstelle des Kreises unter dem Stichwort „Person im Wasser“ die Feuerwehr Paderborn, die umgehend mit den beruflichen Kräften der Wache Nord, den Ehrenamtlichen der Einheit Schloß Neuhaus, zwei Booten sowie dem Rettungsdienst Richtung Tallesee ausrückten, berichtet Einsatzleiter Mirco Westbomke. Auch der Gerätewagen Taucher fuhr zur Einsatzstelle.
Auf dem See fanden die knapp 50 Feuerwehrleute, die mit zwölf Fahrzeugen im Einsatz waren, lediglich ein Boot mit zwei Kindern, die sich jedoch im sicheren Bereich in Ufernähe befanden. Weitere Personen wurden nicht gesichtet. Unterstützt wurde die Suche, die nach rund 40 Minuten beendet wurde, durch den Rettungshubschrauber „Christoph 13“, der mehrfach die Seeoberfläche aus der Luft absuchte.
Die Baggerseen im Kreis Paderborn sind allesamt künstliche Gewässer, in denen das Baden grundsätzlich untersagt ist, denn in den Tiefen der Seen lauern tödliche Gefahren. Jedes Jahr werden aufs Neue die steil abfallenden Ufer, plötzliche Untiefen sowie eiskalte Wasserschichten unterschätzt. Wer in dem trüben Wasser untergeht, hat nur eine kleine Chance, rechtzeitig gefunden zu werden. Da die Seen eigentlich Baustellen sind, verbergen sich unter der Wasseroberfläche mitunter alte Stromkabel oder auch Betonteile, die die Badenden zusätzlich gefährden. Die Kreisverwaltung warnt daher eindringlich davor, trotz sommerlicher Temperaturen in den Sommerferien dort Baden zu gehen.
Erst am Donnerstag vergangener Woche hatten Gäste des am Sandstrand des Lippesees liegenden Bistros „Salitos Beach“ liegenden Lokals eine im Wasser nah am Ufer treibende Person entdeckt. Rettungsdienst und Notarzt konnten nur noch den Tod des unbekannten jungen Mannes feststellen, der nur mit einer Badehose bekleidet war.
Bei dem Toten handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen im Kreis Lippe untergebrachten Flüchtling. Der vor gut einem Jahr eingereiste 25-Jährige ist alleinstehend und stammt aus Malawi. Die Ergebnisse der Obduktion liegen noch nicht vor.
Bericht: VdF Ralph Meyer